Edition kleines Bronzenashorn |
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Nach seiner Einladung nach Japan, wo Peter Nagel 2005 im Rahmen des Projektes
"Deutschland zu Besuch in Japan" seine großformatige Keramik-Installation
"Mickey at Sunday School" in der ehemaligen Finanzverwaltungsakademie in
Tokio zeigte, wird der Düsseldorfer Künstler nun erstmals eine
Variante dieser ursprünglich 37-teiligen Arbeit auch im Rheinland
ausstellen. Nach seiner Einzelausstellung im Jahre 2003 und seiner Beteiligung
an der Jubiläumsausstellung "Quintessenz" ist dies nun bereits der dritte
Auftritt von Peter Nagel im Mönchengladbacher [kunstraumno.10], der
sicher wieder zu einem unserer Ausstellungshöhepunkte zu zählen
sein wird.
Im Mittelpunkt der Installation steht ein "Lehrer" in Form eines
überdimensionalen Gartenzwerges, der in den Farben der amerikanischen
Flagge gekleidet ist. Die Schüler, beide Klassenprimusse, sind in den
Farben der deutschen und japanischen Fahnen gehalten. Zur Installation
gehört eine Deutschlandkarte, die Peter Nagel als Kritik an der
"Post-Spaßgesellschaft" geschaffen hat und mit der er Fragen nach dem
Werteverlust, der Orientierungslosigkeit sowie der Dekadenz unserer heutigen
Gesellschaft aufwirft
Peter Nagel war immer schon ein politisch orientierter Künstler, der
mit seinen oft ironisch überzogenen Arbeiten harsche Kritik an der
Gesellschaft übt. Bereits bei früheren Werken konfrontierte er
die Betrachter mit den Konflikten zwischen den großen Wirtschaftsnationen
und der Dritten Welt. Skrupel kennt er dabei nicht, vorstellbar ist alles,
was der Intention der Arbeit dient. Peter Nagel ist ein Künstler, der
nicht an der Etablierung einer persönlichen Handschrift interessiert
ist, obgleich auch seine Arbeiten durch bestimmte Kennzeichen charakterisiert
werden: die Kombination des Unzusammengehörigen, die Verfremdung des
Vertrauten und die Zusammenfügung eines Zeichen- und Symbolmaterials
zu größtmöglicher Komplexität. Die Unzufriedenheit mit
der herrschenden Weltordnung treibt Peter Nagel um, empört und bewegt
ihn und findet ihren offensichtlichen wie verborgenen Ausdruck in seinen
Arbeiten. Er reagiert nicht in der objektivierenden, distanzierten Form
konzeptuellen Arbeitens, sondern mit der ihm eigenen Mischung aus Trotz,
Witz und Eigensinn.
Als Besonderheit darf die Edition zur Ausstellung angesehen werden. Peter
Nagel wird ein ca. 20 cm langes Nashorn aus Bronze vorstellen, das extra
für diese Ausstellung erstellt wurde. Die Arbeit aus massiver Bronze,
auf die schon viele Fans seiner "Nashornkunst" seit langer Zeit warten, wird
im Rahmen der Ausstellung zu einem Subskriptionspreis von 350,- EUR angeboten.
Text: Andreas Beumers M.A.
Die Eröffnung fand statt am 22. April 2007, 11.30 - 16.00 Uhr,
[kunstraumno.10], Matthiasstr. 10, 41063 Mönchengladbach.
www.raum-fuer-kunst.de
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