Annette Wimmershoff &
Hanns Armborst
... oder so
ähnlich
17. Juni - 1. Juli 2018
Erstmals wird der [kunstraumno.10] zu
Gast in der ehemaligen Arztpraxis von Dr. Klaus Armborst in Baesweiler (Windmühlenstraße
1) sein. Zur Eröffnungsausstellung werden Arbeiten des Düsseldorfer
Künstlerehepaars Annette Wimmershoff und Hanns Armborst zu sehen sein.
Die Werke dieser beiden Künstler scheinen
auf den ersten Blick nichts Gemeinsames zu haben. Annette Wimmershoff arbeitet
fast ausschließlich mit den Materialien Karton und Washi, einem handgemachten
japanischen Papier, aus denen sie Wand- und freistehende Skulpturen erarbeitet.
Hanns Armborst begann seine künstlerische Arbeit, indem er mit teils holzverstärktem
Tuch stereometrische Formen erzeugte. Durch das Weglassen von Begrenzungsflächen,
das Zerlegen, Auseinanderklappen, Falten und Umkrempeln dieser Stoffkörper
entstanden neue, eigenwertige Formen, deren ursprüngliche Innen- und Außenflächen
sich nur noch durch die Farbgebung zu erkennen gaben. Die Innenseite seiner
Objekte sind stets blau, die Außenseiten weiß. Hanns Armborst entwickelte
im Verlauf seiner langen künstlerischen Laufbahn seine Objekte weiter und
arbeitet heute zumeist mit dem Material Holz, wobei seine Gestaltungsprinzipien
dennoch denen seiner frühen Stoffobjekte ähneln. Geometrische Elementarformen
werden hierbei analysiert und neu gestaltet. Die Neutralisierung der ursprünglichen
Motive bei teilweiser Erhaltung ihres Erscheinungsbildes steht dabei im Vordergrund.
Genau hier ergibt sich der Anknüpfungspunkt
an die Arbeiten von Annette Wimmershoff: Auch sie geht von bestimmten Ausgangsformen
aus. In ihrem Fall sind es jedoch zumeist ungewöhnliche Gebrauchsgegenstände
wie beispielsweise eine Spezialschere oder ein Rührbesen zur Teezubereitung.
Die Formen dieser Gegenstände werden von Annette Wimmershoff aus unterschiedlichen
Perspektiven, mit Überschneidungen oder auch in Bewegungssequenzen in Form
von Zeichnungen auf die Fläche übertragen. Dabei steht für die
Künstlerin immer die Form der Objekte im Vordergrund und nicht ihre Funktion.
Nachdem die zeichnerische Phase abgeschlossen ist, werden die zweidimensionalen
Ansichten durch die Technik der Radierung in ein neues Formgefüge überführt.
Diese Drucktechnik erlaubt ihr - wie bei einer Collage - die zweidimensionalen
Motive durch Wiederholungen, Überlagerungen oder Zusammensetzungen neu
zu formieren. Es ist ein Spiel von Zerlegung und Aufbau, durch das eine immense
Variabilität von Formen ermöglicht wird. Erst wenn diese zweite Stufe
der Auseinandersetzung mit dem ursprünglichen Objekt für Annette Wimmershoff
abgeschlossen ist, beginnt der Neuaufbau in der dritten Dimension. Aus den vielen
unterschiedlichen ausgearbeiteten Ansichten und Perspektiven baut sie nun mittels
Karton und Papier eigenständige Skulpturen auf, die zumeist nur noch über
den Titel die Verwandtschaft zum Ausgangsobjekt aufzeigen. Aus Alltagsgegenständen
werden durch den Prozess der Analyse und des Neuaufbaus komplexe Raumobjekte,
die die Neugierde des Betrachters herausfordern.
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten
der ehemaligen Arztpraxis in Baesweiler (Windmühlenstr. 1 in 52499 Baesweiler)
wurde am Sonntag, dem 17. Juni 2018 von 11:30 - 16:00 Uhr eröffnet. Anschließend
war die Ausstellung bis zum 1. Juli 2018 freitags von 17:00 - 19:00 Uhr sowie
samstags und sonntags jeweils von 14:00 - 17:00 Uhr zu besichtigen.