Clemens Weiss
The loose Fools Series 2010 - 2018

6. Januar - 20. Januar 2019


                                                                                                                                

Durch seine Glasskulpturen und -objekte hat sich Clemens Weiss national und international einen Namen gemacht. Seine künstlerischen Wurzeln liegen jedoch in der Zeichnung. Clemens Weiss kann als begnadeter Zeichner bezeichnet werden. Mit sicherer Hand zaubert er seine Tuschezeichnungen auf das Papier. Schon bevor er 1987 nach New York zog, arbeitete er viele Jahre intensiv an großen Zeichnungskonvoluten, bei denen er stets Tusche und farbig gefasste Untergründe aus in Öl gebundenen Pigmenten einsetzte. Immer wieder greift er in seinen Zeichnungen elementare Themen auf, die in enger Beziehung zu unserer Kultur stehen. In der ersten Ausstellung des Jahres 2019 im [kunstraumno.10] werden neben Glasskulpturen und figürlichen Keramiken in erster Linie die für die Arbeit von Clemens Weiss sehr typische Zeichenserie 'The loose Fools Series' zu sehen sein, die nach und nach in den Jahren 2010 - 2018 entstanden ist und nun erstmals in Mönchengladbach als Einheit zu sehen sein wird.

Diese 'loose Fools' Zeichnungen sind Teil einer umfangreichen Reihe von Farbzeichnungen, die Clemens Weiss als sogenannte "Endless" Serie bezeichnet. Die seit 1984 entstandenen 'endlosen' Zeichnungen verfolgen alle Arten von Geschichten in allegorischer Form, wobei in diesen Erzählstrukturen die Figur des Narren eine besondere, immer wiederkehrende Rolle einnimmt.

Der Narr in seiner historischen Funktion an europäischen Herrscherhöfen sorgte als Spaßmacher für Unterhaltung und Belustigungen und fiel dabei durch seine auffällige Kleidung auf. Aber er war zumeist auch ein Verkünder unangenehmer Wahrheiten. Die Narren waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik. Seine gesonderte Stellung bzw. die fehlende Bindung an gesellschaftliche Normen ermöglichte dem Narren einen besonders großen Handlungsfreiraum - da alles, was er sagte, aufgrund seiner "Narrheit" nicht ernst genommen wurde. Darauf begründet sich der heute noch viel verwendete Begriff der "Narrenfreiheit". Durch sein Narrenkostüm, insbesondere die Gugel, eine zipfelige Kappe, wurde er nicht wirklich ernstgenommen und war gleichzeitig dadurch vor Repressalien geschützt. In der heutigen Zeit sind Narren dagegen im Sprachgebrauch eigentlich nur noch törichte Gestalten. Aber vielleicht sollte man ihnen hin und wieder doch einmal zuhören …


Die Ausstellung wurde am Sonntag, dem 6. Januar 2019 von 11:30 - 16:00 Uhr eröffnet. Anschließend war die Ausstellung bis zum 20. Januar 2019 freitags von 17:00 - 19:00 Uhr sowie samstags und sonntags jeweils von 15:00 - 17:00 Uhr zu besichtigen.