Edda
Jachens
Im kleinen Format
Arbeiten mit Paraffin
16. Januar - 30. Januar 2005
Das Ausstellungsjahr 2005 im [kunstraumno.10] wird
eröffnet durch die in Stuttgart lebende und arbeitende Künstlerin
Edda Jachens. Die aktuellen Arbeiten Edda Jachens faszinieren durch ihre
fast geheimnisvolle Kombination strenger, starkfarbiger geometrischer Formen
mit einer milden, Form und Farbe dämpfenden Oberfläche aus Paraffin.
Das Farb- und Formenvokabular ihrer Bildtafeln entspringt der geometrischen
und reduzierten Bildsprache der konkreten Kunst des 20. Jahrhunderts, jedoch
erhalten ihre Arbeiten durch das Aufbringen einer ca. 5 mm starken,
ebenmäßigen Paraffinschicht eine ganz eigene Ausstrahlung.
Die Lichtdurchlässigkeit des weißen oder eingefärbten Paraffins
bewirkt, dass die Bildmotive zwar sichtbar bleiben, ihre klaren Umrißlinien
jedoch vor dem Auge des Betrachters verschwimmen und vibrieren.
Interessanterweise werden die Farben durch den Paraffinschleier zwar
gedämpft, ihre Strahlkraft wird dabei jedoch noch intensiviert. Die
Malerei scheint im Bildraum frei zu schweben und entzieht sich der genauen
Bestimmbarkeit durch den Betrachter, sowohl in der Fläche wie auch in
der Tiefe. Das Auge des Betrachters findet keinen Fixpunkt und muss zur Erfassung
des Bildes in Bewegung bleiben, die Anschauung wird zum dynamischen Prozess.
Edda Jachens entzieht mit Hilfe des Paraffins den klaren und eindeutigen
Farbflächen ihrer konkreten Malerei genau diese Klarheit und Eindeutigkeit.
Sie schafft durch die Schichtstärke und die halbtransparante Stofflichkeit
des Paraffins eine Distanz zwischen der Malerei und dem Betrachter. Die
natürliche Tendenz, diese Distanz zu überwinden, führt zu
einer intensiven, fast meditativen Auseinandersetzung des Betrachters mit
ihren Arbeiten.
Zur Ausstellung erschien eine Edition.