Ulli Böhmelmann
Kleine Welten
15. April - 29. April 2018
Silikon, Porzellan und Vliesstoffe sind
die Materialien, mit denen Ulli Böhmelmann sich seit ihrem Studium an der
Hochschule für Künste in Bremen beschäftigt. Ihren leichten,
oft zerbrechlich wirkenden Skulpturen sieht man ihre Materialherkunft auf den
ersten Blick nicht an. Häufig schweben sie frei im Raum und lassen alle
Gedanken an Schwerkraft und Masse vergessen. Es ist nicht der Körper einer
Skulptur, den sie darstellen möchte, sondern das Verhältnis der Materie
zum umgebenden Raum, ihr Interesse gilt der Darstellung von Aufbrüchen,
Zwischenräumen und insbesondere der Transparenz.
Die Aufhebung der Schwerkraft suggerierten ihre Objekte aus unterschiedlichen
Werkgruppen. Allen gemeinsam ist die Suche nach größtmöglicher
Reduktion auf das Wesentliche, sei es die zugrunde liegende Struktur in allen
Dingen am Beispiel des Vliesstoffes oder die subtile Eroberung des Raumes, wie
sie in der aktuellen Werkgruppe von Ringen aus Porzellan sichtbar wird.
Der Eindruck von materieller Enthaltsamkeit entsteht bei den Arbeiten Ulli Böhmelmanns
aufgrund der besonderen Behandlung ihrer Materialien, die zumeist den üblichen
Bearbeitungstechniken genau entgegensteht. Ihre Porzellanarbeiten lassen nichts
von der erdigen Herkunft des verwendeten Materials erahnen, die hauchdünnen
Porzellanformen besitzen stattdessen eine fast immaterielle Leichtigkeit. Diese
Wirkung wird noch verstärkt durch den Verzicht auf den Glanz der sonst
üblichen Glasur. Aufgrund der matten Glätte und Transparenz der Oberflächen
tritt das Material als solches fast völlig in den Hintergrund: Für
Ulli Böhmelmann steht nur die Idee der Form im Vordergrund.
Bereits 1994 gewann Ulli Böhmelmann den INAX Design Prize for Europeans
und erhielt auf diese Weise Gelegenheit, für drei Monate in Tokoname in
Japan zu arbeiten. Weitere Stipendien erhielt sie 1998 von der Porzellanmanufaktur
Nymphenburg, 2002 das Burgund-Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz, 2006 und
2009 das Stipendium Künstlergut Prösitz sowie 2010 das Arbeitsstipendium
Zehnthaus Jockgrim.
Die Ausstellung wurde am Sonntag, dem
15. April 2018 von 11:30 - 16:00 Uhr eröffnet. Anschließend war die
Ausstellung bis zum 29. April 2018 freitags von 17:00 - 19:00 Uhr sowie samstags
und sonntags jeweils von 15:00 - 17:00 Uhr zu besichtigen.