Günther Zins
geworfen-bewegt-geschweißt, Stahlplastik und Fotografie

28. Oktober - 11. November 2018


  

 

Im Rahmen der zweiten Ausstellung des [kunstraumno.10] in der ehemaligen Arztpraxis von Dr. Klaus Armborst in Baesweiler (Windmühlenstraße 1) werden Arbeiten des in Kleve lebenden Künstlers Günther Zins zu sehen sein.

Das zentrale Arbeitsmaterial von Günther Zins ist der Edelstahl. Mit Hilfe dieses Materials erzeugt er Linien, durch die ein Raumkörper beschrieben wird. Durch das Verhältnis von dünnen Linien zum Volumen des darzustellenden Körpers entsteht vor dem Auge des Betrachters unwillkürlich ein neuer Raum. Aus einem linearen System entsteht eine reale Dreidimensionalität, die wiederum - je nach Blickwinkel - in eine illusionistische Zweidimensionalität umschlagen kann. Die Verknüpfung von realer und illusionistischer Räumlichkeit spielt sich aber in Umkehrung zum bekannten trompe-l´oeil-Effekt im physikalisch vorhandenen Raum ab. Dieser Raum wird in den Arbeiten von Günther Zins in verschiedenster Weise transformiert, variiert und mit anderen formalen Elementen in Verbindung gebracht. Die Durchdringung spielt dabei eine besondere Rolle. Viele Arbeiten, seien es Boden- oder Wandarbeiten, scheinen an eine Wand gelehnt oder in eine Wand eingesunken zu sein. Der fragmentarische Charakter der Arbeiten fordert die Fähigkeit des Betrachters heraus, die Figur in ihrer Ganzheit zu imaginieren. Hierbei greift Günther Zins auf unsere trainierte Seherfahrung zurück, die durch die abstrahierende Wahrnehmung bestimmter Raumformen bestimmt wird.

Zugleich spielt Günther Zins auch mit den dreidimensionalen Körpern, indem er die Schwerkraft förmlich außer Kraft setzt und mehrere Quader oder Würfel übereinander balanciert oder sie in Gruppen "freischwebend" vor eine Wand setzt. Die Materialität der Arbeiten wird bei der Betrachtung dieser Arbeiten fast völlig aufgehoben. Großformatige Edelstahlskulpturen werden aus gewissen Blickwinkeln zu überdimensionalen Zeichnungen. Die Leichtigkeit der Arbeiten beeindruckt immer wieder und lässt der Vorstellungskraft des Betrachters große Freiheiten. Zugleich stärken sie die Sensibilität des Sehens, was letztendlich auch in der Kunst von zentraler Bedeutung ist.


Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der ehemaligen Arztpraxis in Baesweiler (Windmühlenstr. 1 in 52499 Baesweiler) wurde am Sonntag, dem 28. Oktober 2018 von 11:30 - 16:00 Uhr eröffnet. Anschließend war die Ausstellung bis zum 11. November 2018 freitags von 17:00 - 19:00 Uhr sowie samstags und sonntags jeweils von 14:00 - 17:00 Uhr zu besichtigen.