Monika Nelles
Und das Warten darf nie aufhören, weil die Zeit dabei so schön vergeht
17. Januar - 31. Januar 2010
Die Besucher des [kunstraumno.10] kennen Monika
Nelles bereits aus einer Einzelausstellung im Jahr 2001 sowie durch ihre
Teilnahme an der Gruppenausstellung "Zur Kunst erklärt" im Jahr 2006.
Aber was heißt schon "kennen"? Scheinbar harmlos, freundlich lächelnd
und doch absolut tiefsinnig erfindet sie sich und ihre Kunst immer wieder
neu. Gewiss, die Grundtendenz, die scheinbar ganz banalen Dinge des Alltags
auf ungewohnte Art zu kombinieren, zu arrangieren und auf verwirrende Weise
zu kommentieren, ist nach wie vor der deutlich erkennbare rote Faden ihres
Schaffens. Ihr Ziel, den Betrachter zum Innehalten und Nachdenken zu bewegen
und aus dieser Reflektion heraus emotionale Prozesse zu starten, erreicht
sie dabei mit spielerischer Leichtigkeit. Die Arbeiten Monika Nelles' vermitteln
immer eine Botschaft - aber welche, das hängt sowohl von den
persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen des Betrachters ab als auch
von seiner Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen und sich auf die Werke einzulassen.
Die im [kunstraumno.10] gezeigten aktuellen Arbeiten thematisieren die Schönheit schlichter Pflanzenformen, aber sie wären nicht von Monika Nelles, wenn nicht auch hier Brüche, Überraschungen und unerwartet banale Materialien zu finden wären. Furnier gibt vor, echtes Holz zu sein, Klebefolie mit Holzmaserung wird eingesetzt, um Baumstämme zu gestalten, statt Holz als Maluntergrund findet sich schlichtes weißes Resopal.
Neu hinzu kommt bei einem Teil der Arbeiten die Technik des Sprayens und die Benutzung von Schablonen. Hierbei wurde sie inspiriert durch den Kult-Graffiti-Sprayer mit dem Pseudonym "Banksy", der in ganz England unerkannt Hauswände besprüht und damit der Konsum- und Kunstwelt ein Schnippchen schlägt. Hier ist eine Seelenverwandtschaft durchaus zu erkennen, auch wenn die Arbeiten Monika Nelles "kaufbar" und transportabel sind, denn durch die bewusste Verwendung "wertloser" Materialien stellt sie den Wert eines Kunstwerkes zur Diskussion. Nicht die edle Leinwand, die teuren Ölfarben und der goldene Rahmen machen ein Bild wertvoll, sondern allein seine Kraft, den Betrachter zu berühren. Monika Nelles beweist, dass dies nicht nur mit musealer Ernsthaftigkeit, sondern auch mit einem kleinen Augenzwinkern erfolgen kann!
Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, dem 17. Januar 2010 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung war bis Sonntag, dem 31. Januar 2010 jeweils freitags von 17:00 - 19:00 Uhr, samstags und sonntags von 15.00 - 17.00 Uhr zu besichtigen.