Erlend Larsen

Post Norwegian Sailing

11. Januar - 25. Januar 2009


Der norwegische Künstler Erlend Larsen präsentiert zum Abschluss seines Aufenthalts in Mönchengladbach eine Ausstellung mit Installationen und Grafiken im [kunstraumno.10] in Mönchengladbach. Erlend Larsen, geboren 1975 in Oslo, studierte zunächst Kunstgeschichte, dann bildende Kunst in Oslo, anschließend an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Von 2006 bis 2007 war er Assistent von Joshua Neustein und lebte in New York. Larsen arbeitet mit Filmen und multimedialen Installationen, in denen die Funktion der Kamera stets eine zentrale Bedeutung hat.

Als Stipendiat der Stadt Mönchengladbach und der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung lebte Jon Erlend Larsen in den vergangenen sechs Monaten im Atelierhaus an der Steinmetzstraße. Seit 1998 wird dieses international renommierte Künstlerstipendium an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben. Ihnen steht für ein halbes Jahr ein Gastatelier nebst Wohnung und ein Lebenshaltungskostenzuschuss zur Verfügung. Zum Ende des Aufenthaltes entsteht jeweils eine Ausstellung in einem öffentlichen Ausstellungsraum in Mönchengladbach.

Anfang November 2008 realisierte Erlend Larsen in der Citykirche in Mönchengladbach seine Ausstellung "crypt", in der drei Videos zu sehen waren. Zwei dieser Videos zeigten Closed Circuit-Installationen, in denen Kameras Live-Projektionen erzeugten und sowohl Objekte als auch Betrachter in räumliche Interaktionen versetzten.

Im seiner Ausstellung "Post Norwegian Sailing" im [kunstraumno.10] wird Erlend Larsen neben einer Installation, die eng seine Verbundenheit mit seiner Heimat Norwegen signalisiert, aber mit viel Ironie diese Verbundenheit gleichwohl relativiert, Zeichnungen und Kleinstinstallationen zeigen. In seinen Zeichnungen beschäftigt sich Erlend Larsen ebenfalls mit Closed Circuit Prozessen. Ausgehend von einer kleinen unregelmäßigen grafischen Form oder einem Tintenfleck, hebt er ein solches Element grafisch hervor, indem er diese Form mit einer Linie umgibt. Diese Linie wird ebenfalls wieder in akribischer Arbeit eng mit einer weiteren Linie umzeichnet usw., so dass sich schließlich ein Bild ergibt, dass auf den ersten Blick an Jahresringe von Bäumen erinnert. Die so entstandenen Strukturen oder Vernetzungen dienen Erlend Larsen wiederum als Ausgangspunkt für neue Grafiken, so dass immer wieder neue Bezüge zwischen seinen unterschiedlichen Arbeiten hergestellt werden können. Das Thema Vernetzungen findet sich auch in seinen Kleinstinstallationen, in denen er auf sehr ironischer Weise mittels Fäden, Nadeln, Nägeln oder Reißzwecken Strukturen schafft, die Blicke anziehen und doch verdecken. Lassen Sie sich von den Ideen des Atelierstipendiaten in seiner erst zweiten Einzelausstellung überraschen! Seine auf den ersten Blick einfach umgesetzten Arbeiten verweisen auf eine neue Künstlergeneration, die durch Witz und Hintersinn zu überzeugen weiß.


Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, dem 11. Januar 2009 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung war bis Sonntag, dem 25. Januar 2009 jeweils freitags von 17:00 - 19:00 Uhr, samstags und sonntags von 15.00 - 17.00 Uhr zu besichtigen.