Edda Jachens
Pneumatische Linien

18. November - 2. Dezember 2012

Das Farb- und Formenvokabular der Arbeiten von Edda Jachens entspringt weitgehend der geometrischen und reduzierten Bildsprache der konstruktiv-konkreten Kunst. Jedoch erhalten ihre Arbeiten durch das Aufbringen einer ca. 5 mm starken, ebenmäßigen Paraffinschicht eine ganz eigene Ausstrahlung, durch die sie den klaren und eindeutigen Farbflächen der konkreten Malerei genau diese Klarheit und Eindeutigkeit wieder entzieht.

Die Lichtdurchlässigkeit des weißen oder eingefärbten Paraffins bewirkt, dass die Bildmotive zwar sichtbar bleiben, ihre klaren Umrisslinien jedoch vor dem Auge des Betrachters verschwimmen und vibrieren. Interessanterweise werden die Farben durch den Paraffinschleier zwar gedämpft, ihre Strahlkraft wird dabei jedoch noch intensiviert. Die Malerei scheint im Bildraum frei zu schweben und entzieht sich der genauen Bestimmbarkeit durch den Betrachter, sowohl in der Fläche wie auch in der Tiefe. Das Auge des Betrachters findet keinen Fixpunkt und muss zur Erfassung des Bildes in Bewegung bleiben, die Anschauung wird zum dynamischen Prozess.

Durch die Schichtstärke und die halbtransparante Stofflichkeit des Paraffins schafft Edda Jachens eine Distanz zwischen der Malerei und dem Betrachter. Die natürliche Tendenz, diese Distanz zu überwinden, führt zu einer intensiven, fast meditativen Auseinandersetzung des Betrachters mit ihren Arbeiten.

Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, dem 18. November 2012 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung war bis Sonntag, dem 2. Dezember 2012 jeweils freitags von 17:00 - 19:00 Uhr, samstags und sonntags von 15.00 - 17.00 Uhr zu besichtigen.